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Auf welche Dinge Sie beim Kauf eines gebrauchten Elektroautos besonders achten sollten erklären wir im folgenden Artikel. Wir geben Ihnen die wichtigsten Informationen – damit Sie auch an Ihrem gebrauchten Elektroauto möglichst lange Freude haben. 

Dieser Beitrag im Überblick

Traktionsbatterie / Akku

Der Akku verdient bei einem gebrauchten Elektroauto besondere Aufmerksamkeit. Er ist das bei weitem teuerste Bauteil in einem Elektroauto und ist stark beansprucht. In einem gebrauchten Elektroauto unterlag der Akku Alterung und Verschleiß. Der TÜV Süd bescheinigt Batterien (konkret: bei PHEVs) eine sehr lange Haltbarkeit, die sogar die Lebensdauer des Fahrzeugs übersteigen kann.

Beim Kauf eines gebrauchten E-Autos sollten Sie in Bezug auf den Akku folgende Fragen stellen:

1. Wie lang hat der Akku (noch) Garantie?

Alle Hersteller geben eine mehrjährige Garantie auf den Akku. Sie liegt meist zwischen 6 und 8 Jahren. Innerhalb dieser Zeit wird eine bestimmte Ladekapazität garantiert. Diese garantierte Kapazität des Akkus liegt zwischen 70% und 80% der Neuwagen Ladekapazität. Liegt sie real darunter, wird der Akku vom Hersteller getauscht. 

Ist die Garantiezeit des Akkus bereits abgelaufen oder die verbleibende Garantiezeit zu kurz, sollten Sie fragen:

2. Wie und wie oft wurde der Akku bisher geladen?

Die Akkus in Elektroautos sind für eine sehr hohe Anzahl von Be- und Entladevorgängen ausgelegt. Bei den modernen Lithium-Ionen-Akkus sind es bis zu 3.000 Ladezyklen. Diese reichen für ca. 1.000.000 km Fahrleistung. Trotzdem baut sich die Ladekapazität eines Akkus mit der Zeit ab; einfach durch den physikalischen Alterungsprozess einer Batterie. 

Theoretisch wirken sich auch Tiefentladung, Überladung und zu hohe Temperaturen auf die sog. “Zyklenfestigkeit” des Akkus aus. Praktisch jedoch schützt das Batteriemanagementsystem des Elektroautos den Akku vor diesen schädlichen Belastungen. 

Möchten Sie wissen, wie und wie oft der Akku geladen wurde, können Sie in einer Fachwerkstatt ein sog. SoH-Protokoll erstellen lassen. 

3. SoH-Protokoll beim gebrauchten Elektroauto

Der SoH ist der “State of Health” der Batterie. Er misst den Gesundheitszustand des Akkus des gebrauchten Elektroautos. Er kann von einer Fachwerkstatt aus dem Batteriemanagementsystem an der Datenschnittstelle ausgelesen werden. 

Das SoH-Protokoll zeigt (u.a.) 3 wichtige Dinge an: 

  1. wie oft Strom geladen wurde  
  2. mit welcher Stromstärke geladen wurde, also Schnell- oder Normal-Ladungen 
  3. wie viel Strom geladen wurde
 

Möchten Sie ohne SoH Protokoll den Verschleiß des Akkus Ihres gebrauchten Elektroautos beurteilen, machen Sie folgendes: Vergleichen Sie die Anzeige der Reichweite im E-Auto bei vollständig geladenem Akku mit der vom Hersteller angegebenen Norm-Reichweite. Entscheiden Sie, ob die angezeigte Reichweite Ihren Ansprüchen genügt.

Allerdings ist hierbei zu beachten, dass die angezeigte Reichweite meist dynamisch ermittelt wird. Das heißt, die Fahrweise bei den letzten Ladungen wird als Durchschnitt für die nächste Strecke zugrunde gelegt. Waren die letzten Fahrten z.B. über die Autobahn, mit eingeschalteter Klimaanlage/Heizung und allen elektrischen Bord-Verbrauchern, wird die angezeigte Recihweite kleiner sein als wenn die letzten Fahrten nur im Stadtgebiet mit begrenzter Höchstgeschwindigkeit und vielen Rekuperationen vor Ampeln und Kreuzungen stattfanden.

Den genauen Zusatnd des Akkus verrät nur der SoH.

enomo rät: Vor Kauf eines gebrauchten Elektroautos prüfen Sie bitte den Akku und lassen Sie am besten ein SoH-Protokoll des Akkus erstellen. 

Akku / Batterie kaufen oder mieten?

Nicht bei allen E-Autos gehört der Akku zum Auto dazu. Beispielsweise bei Renault und Smart kann er gemietet oder auch gekauft werden.

Als Käufer eines gebrauchten Elektroautos sollten Sie klären, ob der Mietvertrag des Akkus beim Kauf des Autos auf Sie übergeht – und ob Sie das wollen. Denn neben dem Kaufpreis für das gebrauchte Elektroauto kommt dann noch ein monatlicher Betrag zwischen ca. € 50 und € 200 Leihgebühr hinzu, je nach vereinbarter Mietdauer und jährlicher Fahrleistung. Dafür sind Sie auf der sicheren Seite, was die Leistung der Batterie betrifft: Eine defekte oder nicht mehr ausreichend leistungsfähige Batterie wird vom Hersteller ersetzt. 

Als Verkäufer eines gebrauchten Elektroautos sollten Sie vor dem Verkauf des Elektroautos prüfen, ob die Batterie überhaupt mit verkauft werden darf. Sie sind sonst ggf. schadenersatzpflichtig gegenüber dem Batterie-Eigentümer, sprich: dem Hersteller.

Allgemeinzustand

Gute Pflege erhält den Wert eines Autos. Das gilt auch für gebrauchte Elektroautos. Ein vollständig geführtes Wartungs- und Serviceheft ist auch bei gebrauchten Elektroautos wichtig. Achten Sie auf die Herstellerangaben und darauf, ob alle Inspektionen und Wartungsarbeiten entsprechend eingetragen sind. 

Unfallfreiheit

Die Unfallfreiheit des gebrauchten Elektroautos sollten Sie im Kaufvertrag schriftlich festhalten. 

Die Frage nach der Unfallfreiheit ist grundsätzlich bei allen Gebrauchtfahrzeugen wichtig, denn die Stabilität eines nach einem Unfall reparierten Fahrzeugs kann nicht wieder den Originalwert erreichen. Die (selbst-)tragenden Elemente der Karosserie sind speziell für ihren Einsatz an genau dieser Stelle im Fahrzeug berechnet. Dies gilt für ihre Festigkeit und für ihre Elastizität. 

Fahrwerk

Das Fahrwerk (Achsaufhängung, Federn/Dämpfer, Lenkung, Reifen) ist beim E-Auto bereits vom Hersteller an das durch den Akku höhere Fahrzeuggewicht angepasst. Sie sollten beim Kauf eines gebrauchten Elektroautos ebenfalls prüfen.

Motor und Getriebe

Diesen Prüfpunkt auf Ihrer Gebrauchtwagen-Checkliste können Sie beim gebrauchten E-Auto weitestgehend vernachlässigen: Motor und Getriebe sind nahezu wartungs- und verschleißfrei.

Bremsen

Die Bremsen verschleißen bei einem gebrauchten Elektroauto deutlich weniger, denn Elektroautos bremsen weitgehend elektrisch. Der E-Motor wird zum Generator und bremst das Fahrzeug elektromagnetisch (Rekuperation). Dabei nutzen die Bremsscheiben und Bremsbeläge nicht ab. Je nach individueller Fahrweise sind deshalb 200.000 km mit einem Satz Bremsbeläge möglich.

Wie teuer sind gebrauchte Elektroautos?

Die Preise von gebrauchten Elektroautos in Angeboten, Anzeigen oder Internetportalen liegen aktuell über denen von vergleichbaren Verbrennern. Dafür gibt es drei mögliche Gründe: 

  1. Die Nachfrage nach Elektroauto Neuwagen ist zur Zeit deutlich höher als das Angebot. Das verursacht zum Teil lange Lieferzeiten, die wiederum die Preise auf dem Gebrauchtwagenmarkt für Elektroautos erhöhen. 
  2. Ein Elektroauto verschleißt insgesamt weniger und nicht so schnell wie ein Verbrenner UND die Akkus von Elektroautos halten enorm lang. Damit verschiebt sich die Altersskala: Gebrauchte Elektroautos sind einfach über eine längere Zeit mehr wert. 
  3. Gebrauchte Elektroautos haben, wie Elektroauto Neuwagen, nur ca. 30 % bis 50 % der Betriebskosten eines Benziners oder Diesels. D.h. auch gebrauchte Elektroautos haben viel niedrigere Betriebskosten – und das rechtfertigt höhere Gebrauchtwagenpreise. 

 

Die Angst vor teuren Reparaturen eines gebrauchten Autos ist bei einem gebrauchten Elektroauto unbegründet: Was am Verbrenner teuer wird, fehlt beim Elektroauto: Motor, Kupplung, Getriebe, Katalysator, Auspuffanlage, Zahnriemen, …. 

Die Besonderheiten beim Kauf/Verkauf eines gebrauchten Elektroautos sollten im Kaufvertrag festgehalten werden. Der ADAC bietet einen entsprechenden Musterkaufvertrag für gebrauchte Elektroautos als ausfüllbare PDF-Datei zum Download an.

Die enomo Prüfliste für gebrauchte Elektroautos

Unsere enomo Prüfliste sagt Ihnen, was Sie bei Ihrem gebrauchten Elektroauto in welcher Intensität prüfen (lassen) sollten. So können Sie Angebote von gebrauchten Elektroautos besser beurteilen. 

Die 3 wichtigsten Punkte noch einmal zum Schluss:

Die 3 wichtigsten Punkte noch einmal zum Schluss: 

  • Traktionsakku: Prüfen Sie vor Kauf eines gebrauchten Elektroautos den Traktionsakku. 
    •  
  • SoH-Protokoll: Lassen Sie vom TÜV oder in einer Fachwerkstatt ein SoH-Protokoll des Akkus erstellen. 
  •  
  • Garantie/Restlaufzeit des Akkus: Prüfen Sie die Restlaufzeit der Garantie auf den Akku des gebrauchten Elektroautos. 

Legende:     + intensiver    +/-  gleich intensiv    – weniger intensiv   
O entfällt prüfen als/wie beim Verbrenner

Wo kann man ein Elektroauto gebraucht kaufen?

In Deutschland gibt es einen beständig größer werdenden Markt für gebrauchte Elektroautos. Insbesondere auf den bekannten Online-Portalen für Gebrauchtwagen finden Sie zahlreiche Anzeigen mit Angeboten der unterschiedlichsten Modelle. Hier spiegeln sich die Zulassungszahlen bei Neuwagen wider. Für die Bestseller unter den neuen E-Autos wie BMW i3, Tesla Modell S, Renault ZOE oder Nissan Leaf finden sich mehrere tausend Angebote in unterschiedlichsten Preislagen.